Geförderte Programme

INFOS ÜBER DIE NEUESTEN LOKALEN FÖRDERPROJEKTE IN DER SCHWEIZ

Alle von der Movember Foundation geförderten Programme findest du in der Rubrik Berichte (nur Englisch).


Durchbruch bei Prostatakrebs, November 2014

Von der Movember Foundation finanzierte Forschung führte zu einem wissenschaftlichen Durchbruch mit weittragender Bedeutung für an Prostatakrebs erkrankte Männer. Das Forschungsprojekt unter der Leitung von Professor Robert Bristow aus Toronto, Kanada, ergab, dass Männer eine genetische „Signatur“ haben. Mithilfe dieser Signatur können Prostatakrebspatienten identifiziert werden, die nach der Primärbehandlung, beispielsweise in Form einer Operation oder Strahlentherapie, ein hohes Rückfallrisiko haben. Ein neuer Test ermöglicht es, einen individuelleren Behandlungsplan für erkrankte Männer aufzustellen und auf unnötige Behandlungen und deren Nebenwirkungen zu verzichten. Gleichzeitig steigen die Überlebenschancen.

Das Forschungsteam erhielt den Großteil seiner Mittel von der Movember Foundation, die 15 Millionen kanadische Dollar zur Verfügung stellte. Es handelt sich um die größte Spende, die wir für ein einzelnes Forschungsprojekt gemacht haben. Die Ergebnisse wurden in diesem Monat in The Lancet, einer der weltweit führenden medizinischen Fachzeitschriften, veröffentlicht. Das Forschungsteam wird während der nächsten zwei bis drei Jahre mit Institutionen in aller Welt an der Validierung des Tests arbeiten.

  • Klick hier, um dir das Video mit Professor Robert Bristow anzusehen (nur Englisch)
  • Klick hier, um mehr über Prostatakrebs zu erfahren

CHF 1,8 Millionen - Forschungsstudie

Movember Foundation investiert über CHF 1,8 Millionen in schweizerisch-französische Forschungsstudie, um die tödlichen Folgen von Prostatakrebs zu bekämpfen.


Spenden in Aktion: Professor George Thalmann

Der Schweizer Professor George Thalmann wird in seiner Forschung von Movember unterstützt. Im Video erklärt er, wie seine Arbeit die Gesundheit von Männern verbessert.



Alle Informationen zum Movember Global Action Plan

  • Klick hier um unseren aktuellen Global Action Plan (Juli 2014) herunterzuladen
  • Hier findest du weitere Infos über von der Movember Stiftung geförderte Globale Zusammenarbeit


Dr. Med. Marco Cecchini


BERUF: Grundlagenforscher der Knochen- und Krebsbiologie

TITEL: Gruppenleiter des Urologieforschungslabors

ORT: Departement für Urologie und Departement für Klinische Forschung, Medizinische Fakultät, Universität Bern, Schweiz

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE:

  • Mechanismen von Knochenmetastasen bei Prostatakrebs/li>
  • Erkennung und Bestimmung von “Stamm- oder vorläuferähnlichen Zellen“ bei Prostatakrebs; Bestätigung der Hypothese, dass diese der Ursprung von Metastasenwachstum sind (metastasis initiating cells, MICs = Metastasen auslösende Zellen) und dass diese der Ursprung für den Verlauf zu kastrationsresistentem Prostatakrebs sind.
  • Identifikation von Überlebens- und Wachstumsfaktoren für “Stamm- und vorläuferähnlichen Prostatakrebszellen“, welche aus der lokalen Mikroumgebung (tumour stroma) stammen.

LIEBLINGS MO: Dr. Cyrill Rentsch (Abteilung Urologie, Universitätsspital Basel, Schweiz) hat das MÔSPITAL gegründet; das Movember-Netzwerk für Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, die in Krankenhäusern der Schweiz oder im Ausland arbeiten und deren Freunde.


1. Sie haben ihre Zeit und ihr Fachwissen der Prostatakrebsforschung gewidmet. Können sie bitte ihre Motivation beschreiben?

Die ersten Jahre nach meinem Medizinstudium war ich als Arzt im Universität-Departement für Innere Medizin tätig. Während dieser Zeit frustrierte mich die Erkenntnis, dass es für Krankheiten, wie z.B. Krebs, trotz Fortschritte in der Frühdiagnose, keine wirkungsvollen Therapien gab. Die meisten Therapien basierten darauf Symptome zu lindern, da zu wenig über die Krankheitsursachen bekannt ist. Daher habe ich mich ausschliesslich der Grundlagenforschung gewidmet, um dazu beizutragen Ursachen von Krankheiten besser zu verstehen. Die Todesursache bei 9 von 10 Krebspatient-Innen ist nicht der Primärtumor, sondern Krebszellen, welche sich vom Primärtumor in viele andere Organe unseres Körpers ausbreiten (Metastasen). Das Hauptproblem bei Krebs waren somit Metastasen und dieses war mein stärkster Antrieb meine Forschung auf Mechanismen, welche für die Metastasierung von Krebs verantwortlich sind, zu fokussieren. Prostatakrebszellen breiten sich hauptsächlich zu den Knochen aus, daher kann ich ideal mein anderes Wissen aus der Knochenbiologie nutzen, um zu verstehen, wieso Prostatakrebszellen sich zu den Knochen ausbreiten.
 

2. Was ist der Beitrag ihrer Forschung als Teil der Movember GAP1-Initiative, um die Prostatakrebsforschung voranzubringen?

In einer Vielzahl von Krebsarten, darunter Prostatakrebs, lösen sich ständig Krebszellen vom Primärtumor ab. Diese Krebszellen gelangen dann in unsere Blutgefässe ((“CTCs, circulating tumour cells = zirkulierende Krebszellen) und können verschiedene Organe unseres Körpers erreichen (“DTCs, disseminated tumor cells” = ausgesäte Krebszellen). Eine Kleinzahl der „DTCs“ kann schlussendlich Metastasen bilden. Die Anzahl der zirkulierende Krebszellen ist sehr gering (1 Zelle auf Millionen von Blutzellen). Doch die Anzahl der zirkulierenden Krebszellen kann in fortgeschrittenen Stadien der Krebserkrankung ansteigen. Es wird jedoch noch diskutiert, welche Bedeutung die Anzahl der zirkulierenden Krebszellen für den Krankheitsverlauf des Patienten hat. Darüber hinaus sind derzeitige Methoden zur Auszählung von zirkulierenden Krebszellen oft nicht empfindlich genug, um „CTCs“ in der frühe Phase der Krebskrankheit zu bestimmen. Die Eigenschaften der zirkulierenden Krebszellen sind sehr unterschiedlich, selbst innerhalb eines Patienten. Diese Zellen besser zu verstehen, sowohl auf Gen- und Proteinebene als auch hinsichtlich genetischer Varianten, wird helfen personalisierte Therapien zu entwickeln und zu begleiten. In der europäischen Forschungsgruppe, unter Schweizer Leitung, sind vier verschiedene Forschungszentren beteiligt: neben dem Forschungslabor für Urologie an der Universitätsklinik für Urologie des Inselspitals und dem Departement für klinische Forschung der Universität Bern, sind auch das norwegische Zentrum für Molekularmedizin an der Universität Oslo, das Departement für Urologie am Universitätsspital Skåne, im schwedischen Malmö, sowie, dass Departement für Urologie der Sahlgrenska Akademie an der Universität Göteborg in Schweden. Das Hauptziel des europäischen CTCs-Teams, innerhalb der Movember GAP1-Initiative, ist es, die Empfindlichkeit und den voraussagenden und prognostischen Wert von 2 derzeit verfügbaren Tests zur Erkennung von zirkulierenden Krebszellen zu verbessern. Um dieses zu erreichen wollen wir „CTCs“, welche nicht nur als Einzelzellen aber auch im Zellverband (sogenannte “CTMs, circulating tumour microemboli” = zirkulierende Tumor Mikroemboli) vorkommen, aus Patientenblut isolieren. Diese „CTMs“ werden mit den herkömmlichen Tests ausgeschlossen. Ihre Einbeziehung könnte aber die Empfindlichkeit der derzeitigen Tests verbessern. Darüber hinaus wollen wir die Eigenschaften der zirkulierenden Krebszellen besser verstehen.

Weiterhin, wollen wir auch die Stamm- und Vorläuferzellmarker in „CTCs/CTMs“ bestimmen. Krebszellen mit Stamm- oder Vorläuferzelleigenschaften stehen unter Verdacht Knochenmetastasen zu bilden. Das Vorhandensein von diesen Krebszellen im Patientenblut, lässt Rückschlüsse auf den künftigen Krankheitsverlauf zu. Auch in anderen Forschungsbereichen der Movember GAP1-Initiative versuchen Forscher Stamm- und Vorläuferzellen zu analysieren, zum Beispiel im Forschungsbereich für „Exosomen“ (Vesikel, welche von Zellen an die Umgebung abgegeben werden). Ich bin davon überzeugt, dass die Herangehensweise von verschiedenen Blickwinkeln das Patienten-Management von Prostatakrebspatienten verbessert.
 

3. Welche Bedeutung hat ihr Projekt für einen Mann, der an Prostatakrebs erkrankt ist?

Bei 20-30% der Prostatakrebspatienten kehrt der Krebs zurück. Häufig reagieren die Krebszellen dieser Patienten nicht mehr auf eine Hormontherapie oder Patienten haben schon Knochenmetastasen. Die Ursache von Knochenmetastasen in diesen Patienten sind zirkulierende Krebszellen („CTCs“), welche sich wahrscheinlich schon zum Zeitpunkt der Operation in anderen Organen ausgebreitet haben („DTCs“ oder „Mikrometastasen“). Derzeit gibt es keine Methode Patienten zu unterscheiden, bei welchen die Krankheit fortschreitet, von solchen 70-80% der Patienten, welche kein fortschreiten ihre Krankheit zu befürchten haben und Prostatakrebs nicht die Todesursache sein wird. Im Falle der ersten Patientengruppe kommt es zu einer Unterbehandlung, wobei es bei der zweiten Gruppe zu einer Überbehandlung kommt. Beide Patientengruppen leiden an einem enormen psychologischen Stress, da sie nicht wissen, wie ihre eigene Krankheit verläuft. Das Ziel unseres Projekts ist es, diese Probleme zu lösen, indem wie die „richtig gefährlichen CTCs“ identifizieren, welche für das Fortschreiten der Krebserkrankung verantwortlich sind. In anderen Worten, wir wollen einen Test etablieren, welcher zuverlässlich das Patientenrisiko für ein Fortschreiten der Krebserkrankung vorhersagt, so dass Patienten nicht mehr im Unklaren über ihren eigenen Krankheitsverlauf gelassen werden.
 

4. Wurde mit Hilfe des Geldes der Movember GAP1-Initiative etwas möglich, welches sonst schwierig gewesen wäre zu realisieren?

Grundsätzlich, hat es uns geholfen neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung über Metastasen in der Klinik zu testen. Dieser Ansatz versucht Patienten zu bestimmen, welche ein erhöhtes Risiko für ein Fortschreiten der Krankheit haben.
 

5. Möchten Sie den weit über 1.1 Millionen „Mo Bros“ und „Mo Sistas“ in der ganzen Welt etwas mitteilen?

Grundsätzlich, hat es uns geholfen neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung über Metastasen in der Klinik zu testen. Dieser Ansatz versucht Patienten zu bestimmen, welche ein erhöhtes Risiko für ein Fortschreiten der Krankheit haben.