Was ist Hodenkrebs?

Die Hoden sind ein Teil des männlichen Fortpflanzungssystems. Sie produzieren männliche Hormone (vor allem Testosteron) und Sperma. Hodenkrebs beginnt als abnormales Wachstum oder Tumor in einem oder beiden Hoden.

Zu über 90 % entwickelt sich Hodenkrebs in den Keimzellen, die für die Spermaproduktion zuständig sind. Sekundäre Hodentumore werden durch Krebszellen verursacht, die von anderen Stellen des Körpers gestreut und die Hoden befallen haben (Metastasenbildung). Diese Art von Hodenkrebs ist viel seltener als die vorher erwähnten.


 

Kenne die Risikofaktoren

Junge Männer haben das höchste Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken. Die Ursachen von Hodenkrebs sind unbekannt, es gibt jedoch mögliche Faktoren, die das Risiko bei einem Mann erhöhen können, u.a.:

Familiengeschichte, z.B. wurde beim Vater oder Bruder Hodenkrebs diagnostiziert

 

Früheres Auftreten von Hodenkrebs

 

Hodenretention bei der Geburt

 

Man vermutet, dass das Down-Syndrom das Risiko für Hodenkrebs erhöht.

 

Ein Zusammenhang zwischen Hodenkrebs und einer Verletzung der Hoden, Sportbelastungen, heißen Bädern oder dem Tragen enger Bekleidung ist nicht bekannt.


 

Symptome, Untersuchungen und Behandlungen

Die Symptome

Manchmal gibt es nur wenige oder gar keine Symptome bei Hodenkrebs, dafür aber wichtige Warnhinweise, auf die geachtet werden sollte, u.a.:

  • eine Schwellung oder ein Knoten in einem der Hoden (normalerweise schmerzlos)
  • ein Gefühl der Schwere im Hodensack
  • eine Veränderung der Größe und Form der Hoden
  • Schmerzen im Unterleib oder in der Leiste
  • eine plötzliche Flüssigkeitsansammlung im Hodensack
  • Schmerzen oder ein unangenehmes Gefühl in einem Hoden oder im Hodensack
  • eine Vergrößerung oder Schmerzempfindlichkeit des Brustgewebes

Was ist zu tun?

Wenn du dir Sorgen machst oder irgendwelche dieser Symptome hast, solltest du dich unbedingt an deinen Arzt wenden.

 

Untersuche dich selbst

Bei jungen Männern ist es wichtig, dass sie regelmäßig ihre Hoden untersuchen, besonders, wenn bei ihnen das Hodenkrebsrisiko erhöht ist. Mit der Größe, der Form und den normalen Unebenheiten vertraut zu sein, kann dir dabei helfen, festzustellen, wenn etwas nicht ganz stimmt.

Eine Selbstuntersuchung kann einem Mann helfen, Veränderungen in den Hoden frühzeitig zu finden, so dass möglicherweise erforderliche Behandlungen so früh wie möglich beginnen können.

So untersuchst du dich selbst

Lies unseren Schritt-für-Schritt-Leitfaden zur Durchführung einer Selbstuntersuchung der Hoden.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Hodenkrebs gehört zu den Krebsarten, die sich sehr gut behandeln lassen. Wenn er früh diagnostiziert und behandelt wird, kann dies sehr effektiv den Krebs heilen. Fortgeschrittener Hodenkrebs kann ebenfalls mit einer Behandlung geheilt werden. Behandlungsmöglichkeiten sind u.a.:

  • Orchiektomie (die chirurgische Entfernung des betroffenen Hodens) unter Vollnarkose
  • Chemo- oder Radiotherapie, häufig nach einer Operation zur Behandlung übrig gebliebener Krebszellen, die sich auf andere Körperbereiche ausgedehnt haben können, z.B. auf die Lymphknoten.

Eine Selbstuntersuchung kann einem Mann helfen, Veränderungen in den Hoden frühzeitig zu finden, so dass möglicherweise erforderliche Behandlungen so früh wie möglich beginnen können.

Was tun bei einer Hodenkrebsdiagnose?

Der wichtigste Schritt ist, dass du mit deinem Arzt über die Behandlungsmöglichkeiten sprichst. Vielleicht möchtest du auch die Meinung von ein oder zwei weiteren Ärzten einholen.

 

Nebenwirkungen

Hodenkrebs und das Entfernen eines Hodens verändert in der Regel nicht die Sexualfunktion oder Fruchtbarkeit. Die Auswirkungen, die das Entfernen eines Hodens hat, ist minimal, da ein Hoden eine große Anzahl von Spermien produziert.

Bei Männern, die eine weitere Behandlung benötigen, ist die Fruchtbarkeit betroffen, zumindest vorübergehend.

Umgang mit Fruchtbarkeitsveränderungen

Männer mit Hodenkrebs sollten vor dem Beginn einer Chemo- oder Radiotherapie mit ihrem Onkologen über das Einfrieren von Sperma in einer Spermabank sprechen.