23 April 2020

DIE MOVEMBER FÜNF-MINUTEN-AM-TAG-CHALLENGE

Fünf Minuten, um mit einem Freund zu sprechen, können einen Riesenunterschied machen
Mental Health
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Körperlich Abstand zu halten ist wichtig, um COVID-19 zu bekämpfen, aber das bedeutet, dass gewohnte Aktivitäten, um in Kontakt zu bleiben, nicht mehr wie gewohnt stattfinden können. Aber nur fünf Minuten am Tag, um mit einem Freund zu sprechen, können einen Riesenunterschied in Bezug auf dessen seelische Gesundheit machen.

Wir sollten jeden Tag fünf Portionen Obst oder Gemüse zu uns nehmen, um körperlich gesund zu bleiben und unsere Gesundheitsrisiken in Bezug auf ernsthafte physische Erkrankungen zu minimieren. Aber was ist mit unserer seelischen Gesundheit?

In diesen unvorhergesehenen Zeiten von Isolation in der COVID-19-Pandemie, können Stress und Angstzustände steigen und das verstehen wir. Daher will Movember animieren, regelmäßig aktiv zu werden, um seelisch gesund zu bleiben.

So, wie wirjeden Tag fünf Portionen Obst oder Gemüse zu unsnehmen sollten, um körperlich gesund zu bleiben, sollten wir uns fünf Minuten Zeit nehmen, um uns um unsere seelische Gesundheit oder die seelische Gesundheit eines Freundes zu kümmern.

Körperlich Abstand zu halten ist wichtig, um COVID-19 zu bekämpfen, aber das bedeutet, dass gewohnte Aktivitäten, um in Kontakt zu bleiben, wie gemeinsamer Sport, Konzert-oder Sportbesuchenicht mehr, wie gewohnt, stattfinden können.

Während diese globale Krise alle Geschlechter betrifft, haben Männer schon in normalen Zeiten öfter damit zu kämpfen, Freundschaften zu pflegen und über ihre Gefühle zu reden. In der aktuellen Situation ist genau das deshalb umso wichtiger. Und genau da setzt die Fünf-Minuten-am-Tag-Challenge an.

 
“So, wie du jeden Tag fünf Portionen Obst oder Gemüse zu dir nehmen solltest, um körperlich gesund zu bleiben, sollten wir uns fünf Minuten Zeit nehmen, um uns um unsere seelische Gesundheit oder die seelische Gesundheit eines Freundes zu kümmern.”
 

Und so einfach geht es: Verpflichte dich, jeden Tag mindestens fünf Minuten damit zu verbringen, mit einem Freund oder Kumpel zu sprechen, der evtl. eine schwierige Zeit durchmacht. Schicke ihm eine Textnachricht und frage nach, wie es ihm in Zeiten der Isolation geht, oder starte einen (Video)Anruf, in erdir erzählen kann, was erunternimmt, um sich zu beschäftigen.

Stelle dich darauf ein, ihmein wenig mehr Zeit zu widmen, wenn er Gesprächsbedarf hat. Regelmäßige Gespräche helfen dir dabei, auf die Männer acht zu geben, die dir wichtig sind – und deiner Gesundheit hilft es auch, soziale Kontakte zu pflegen.

Dr. Zac Seidler, Psychologe und Movember-Experte für seelische Gesundheit rät dazu, seine eigenen Erfahrungen zu teilen, um das Eis zu brechen:

„Wenn wir mit jemandem sprechen wollen, sollten wir uns zuerst selbstöffnen und von unserenErfahrungen berichten.“

„Nur weil der gemeinsame Lieblingssport nicht mehr stattfindet und unsere Lieblingskneipe geschlossen ist, heißt das nicht, dass unsere Kumpels nicht mehr wichtig sind und wir sie nicht mehr sehen wollen. Heutzutage können wir auf vielfältigen Kanälen kommunizieren und wir müssen nur ein wenig kreativ und erfinderisch sein.

„Das Leben hält für die nächsten Wochen und Monate viele Überraschungen bereit und Kontakt mit Freunden hilft uns dabei, da durch zu finden. Damit das zur Gewohnheit wird, sollten wir Routine reinbringen, anstatt uns nur über die negativen Seiten der Situation zu ärgern.“

„Oft hilft es uns in der Bewältigung von Situationen, erstmal Kurs zu halten, aber in der aktuellen Lage kann das kontraproduktiv sein. Das Telefon in die Hand zu nehmen, ein Gespräch zu suchen und nachzufragen ist der einzige Weg, damit wir das gemeinsam besser durchstehen.“

Movember animiert dazu, das Gespräch zu starten und somit auf sich selbst und andere acht zu geben. In diesen extrem schwierigen Zeiten fühlt sich das vielleicht manchmal unangenehm an und wir müssen nicht immer sofort alle Antworten parat haben. Aber aktuell ist nicht der Einzelkämpfer, sondern das Rudeltiergefragt.

Gehe nicht davon aus, dass dein Freund nicht von dir gestört werden oder mit dir sprechenwill. Ruf einfach durch - er wird das zu schätzen wissen. Es ist nicht einfach, aber indem wir aufeinander achtgeben, unterstützen wir uns gegenseitig.

Was sollte ich am besten sagen?
Ein Gespräch zu starten muss nicht schwierig sein. Probiere einen der folgenden Sätze aus:

  • Was hast du für heute geplant?
  • Wie findest du das Home-Office? ODER Wie geht es dir dabei, immer noch zur Arbeit zu gehen? (wenn er z.B. im Gesundheitssystem arbeitet)
  • Ich arbeite gerade an meiner Karriere als Hobbykoch. Hast du eine Rezeptidee? ODER Wollen wir etwas gemeinsam probieren zu kochen?
  • Ich vermisse Sport im Fernsehen. Was schaust du stattdessen?
  • Mir fällt es schwer, Sport zu machen. Hast du einen Tipp oder eine App, die du mir empfehlen kannst? Evtl. auch etwas, das wir gemeinsam machen können?
Wenn du dir Sorgen um deinen Freund machst und nicht weißt, wie du darüber mit ihm reden kannst, nutze unser ALEC-Model:
  • (A)sk – frage nach: Beginne, indem du fragst, wie es ihm geht. Sprich an, dass du eine Verhaltensänderung bemerkt hast, z.B., dass er sich nicht mehr auf Textnachrichten meldet.
„Du bist in letzter Zeit nicht mehr derselbe - geht’s dir gut?”

Vertraue deiner Intuition. Denk dran, dass Menschen oft ausweichend auf die Frage nach ihrem Befinden antworten, also traue dich, nachzuhaken.
  • (L)isten – höre zu: Gib ihm deine volle Aufmerksamkeit. Lass ihn wissen, dass du zuhörst, ohne zu werten. Du musst nicht alles analysieren oder sofort Lösungen aufzeigen, aber indem du nachfragst, zeigst du ihm, dass du zuhörst.
„Das hört sich anstrengend an –wie lange geht es dir schon so?“
  • (E)ncourage Action – motiviere ihn, aktiv zu werden: Hilf ihm dabei, sich auf die einfachen Dinge zu konzentrieren, die ihm helfen können. Schläft er genug? Bewegt er sich ausreichend und ernährt sich ausgewogen? Vielleicht gibt es etwas, das ihm schon mal in der Vergangenheit geholfen hat? Das Nachfragen kann sich lohnen.
Schlage ihm vor, darüber mit weiteren Vertrauenspersonen zu sprechen, das macht es für euch beide leichter. Und wenn es ihm schon länger als zwei Wochen so geht, rateihm, mit seinem Hausarzt darüber zu reden.
  • (C)heck-in – bleibe in Kontakt: Melde dich im Nachgang eures Gesprächs per Telefon oder Videoanruf. Das zeigt, dass du dich wahrhaftig kümmerst und dir geht es besser, wenn es ihm besser geht.
Solltest du dir ernsthaft Sorgen um jemanden machen und befürchten, dass er in akuter Lebensgefahr ist, ruf die Polizei oder einen Notarzt unter 112.
 
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